Spielplatz

Regionalbudget: Geldsegen für Wittislingen

Die Vereine und unsere Jüngsten profitieren

Es war der 23. Dezember 2020, ein Mittwoch, der Tag vor Heiligabend. Im Rathaus herrschte an diesem Tag noch eilige Betriebsamkeit. Der Antrag für das Regionalbudget musste unbedingt noch fertig werden. Vorangegangen war dem Ganzen eine längere Diskussion mit dem Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach, ob die Antragsstellung für uns möglich wäre.  

Zwar mit einem guten Ende für uns – aber auch mit nur wenigen Tagen für die Vorbereitung. So schrieb ich in einer Nachtschicht die geforderten Ergänzenden Verfahrensbestimmungen, in denen definiert wird, wie wir das Regionalbudget durchführen. Auch die Bewertungskriterien mussten in Abstimmung mit den Bürgermeisterkollegen Joas und Baumann festgelegt werden und – und das war das Schwierigste – für das Bewertungsgremium mussten noch sechs Mitglieder aus den drei Egautal-Gemeinden gewonnen werden.

All die Aufgaben wurden in kürzester Zeit gelöst. Also konnte ich am 23. Dezember die Unterlagen zusammenstellen und unterschreiben, Stempel drauf, einscannen, die digitale Version vorab per Mail, der Originalantrag in die Post. Weihnachten konnte kommen. Ich bin immer noch froh, dass wir damals diesen Kraftakt auf uns genommen haben. Denn heute, im dritten Jahr, lässt sich guten Gewissens sagen, dass das Regionalbudget für das Egautal und gerade für unseren Markt Wittislingen eine Erfolgsgeschichte schreibt. Klar, seitdem gab es einiges zu optimieren. Wir stellen den Antrag deutlich früher und brauchen viel weniger Zeit für die Bearbeitung der Anträge. So haben die Projektträger über zwei Monate mehr Zeit für die Umsetzung, auch die Bewertungskriterien werden jedes Jahr geändert, um verschiedenen Projekten die Chance zu geben.

Zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger entscheiden

Stolz bin ich auf unseren neuen Modus zur Auswahl der Gremiumsmitglieder. Wir besetzen die freien Stellen nicht mehr mit Personen, die von den Bürgermeistern angesprochen werden. Stattdessen haben wir uns für eine Zufallsauswahl entschieden. Aus allen Bürgerinnen und Bürgern über 18 Jahren einer Gemeinde werden zufällig zwei ausgewählt und kontaktiert. Ich war selbst erstaunt, wie gut das funktioniert hat. Wir werden es beibehalten, denn so kommen bei der Entscheidung neue Perspektiven und Ansichten zur Geltung, neue Gesichter. Vielleicht sitzen Sie ja nächstes Jahr mit am Tisch, wenn wir darüber entscheiden, welche Projekte gefördert werden soll.

Im Kern ist das Regionalbudget in den letzten Jahren gleichgeblieben: 100.000 Euro, eigentlich unvorstellbar viel Geld für unsere drei Egautal-Gemeinden. Förderung von bis zu 80 % der Nettokosten, maximal 10.000 Euro pro Projekt. Und das alles bei wirklich geringem Aufwand. Wir brauchen nur die Kontaktdaten, eine kurze Beschreibung, eine Kostenschätzung sowie einige wenige Angaben zum Projekt und schon sind die Antragssteller dabei. Nur 10 % der Fördersumme müssen von den drei Gemeinden getragen werden, 90.000 Euro kommen jedes Jahr vom Amt für Ländliche Entwicklung.

Fördergelder in Höhe von EUR 141.000 gehen nach Wittislingen

Für unsere Gemeinde bedeutet das Programm einen echten Geldsegen. Für die Projekte 2021, 2022 und 2023 werden am Ende 141.000 Euro Fördergelder nach Wittislingen geflossen sein. 55.000 Euro davon für gemeindliche Projekte, der Rest an Vereine und Kleinstgewerbebetriebe. Die Gemeinde kann Projekte durchführen, die ohne Förderung nicht ohne weiteres möglich wären. Die Ergänzung der Spielplätze in Wittislingen und Zöschlingsweiler und der komplette Spielplatzneubau in Schabringen: 50.000 Euro lassen sich leichter in Spielgeräte investieren, wenn der Eigenanteil dafür nur etwa 20.000 Euro beträgt.

Besonders wertvoll ist das Regionalbudget aber für unsere Vereine: Egal ob Bewirtungshäuschen oder neue Noten, ob Ruhe- und Rastplatz oder Hüpfburg: Die Vereinsarbeit wird unterstützt, gute Ideen gefördert. Die Mitglieder machen sich Gedanken, wie es mit ihrem Verein weitergehen soll und bei der Umsetzung wird auch noch der Zusammenhalt gefördert. Das Kinderfeuerwehrfahrzeug war zum Beispiel Voraussetzung für die Gründung der Kinderfeuerwehr. „Die Löschzwerge“ sind ein ganz tolles Projekt – ermöglicht durch das Regionalbudget.

Wir tun alles, dass es das Regionalbudget auch in Zukunft geben wird. Es wird in den nächsten Jahren wohl größere Veränderungen geben, aber es sieht gut aus. Mein Dank gilt den vielen Menschen, die in den letzten Jahren schon mitgedacht und mitgearbeitet haben, um Projekte zu realisieren. Machen wir so weiter!

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